Erfurt – „Wenn jetzt immer mehr Stimmen laut werden, die die  Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) kritisieren, ist das  ein wichtiges Signal. Die Angst der deutschen Sparer, kalt enteignet und  um ihre Altersvorsorge gebracht zu werden, muss endlich ernst genommen  werden.“ So kommentierte der finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion  im Thüringer Landtag, Maik Kowalleck, die jüngsten Wortmeldungen von  führenden Politikern aus CDU und CSU zur Zinspolitik des Chefs der  Europäischen Zentralbank, Mario Draghi. Die Konferenz der Haushalts- und  Finanzpolitischen Sprecher der Unionsfraktionen unter Vorsitz von Mike  Mohring hatte sich vergangene Woche in dieser Frage eindeutig  positioniert und die Debatte entfacht. „Seit Jahren überschwemmt die EZB  die Märkte erfolglos mit Geld und beraubt sich ihres  Handlungsspielraums in künftigen Wirtschaftskrisen. Es stellt sich schon  die Frage, ob diese Politik noch durch das EZB-Mandat zur Wahrung der  Geldwertstabilität gedeckt ist“, erklärte Kowalleck.

„Indem die EZB Banken und Regierungen in den Euro-Krisenstaaten mit  billigem Geld stützt, versäumt sie es, Anreize für erforderliche  Strukturreformen zu setzen und mindert so den Reformdruck. Die Pläne,  die Einlagensicherung auf europäischer Ebene zu vergemeinschaften,  verstärken diesen Eindruck noch. Dagegen müssen wir ankämpfen, wenn  Europa dauerhaft als Gemeinschaft handlungsfähiger Finanz- und  Wirtschaftssysteme bestehen will“, so Kowalleck. Nur eine verlässliche  Geldpolitik könne verhindern, dass der Negativzins auf immer mehr Märkte  übergreife und die Geschäftsbanken die Negativzinsen am Ende auch an  die Privatkunden weitergeben. In der Folge könnten Ausweichreaktionen zu  einer neuen Immobilienblase führen und so einer neuen globalen  Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise den Weg bereiten, befürchtet der  CDU-Abgeordnete. „Uns droht ein substanzieller Vertrauensverlust breiter  Bevölkerungsschichten, die ihre Vermögensbildung unterlaufen sehen.  Dagegen müssen wir uns mit aller Kraft stemmen“, so Kowalleck  abschließend.